Amarok delta 4×4: Zurück zum Ursprung

Dort, wo die Steiermark an Salzburg grenzt, führt eine gut ausgebaute Schotterstraße bis auf 1600 Meter Seehöhe. Sie ist trotz eines steilen Zwischenstücks sogar für bergunerfahrene Lenker und -innen bestens geeignet – immerhin fahren sogar Linienbusse bis zur Alm!


Neben der Fahrbahn breiten sich blühende Wiesen aus, auf denen zufriedene Kühe weiden.

Eine gut gewalzte, fast eben verlaufende Sandstraße begleitet den glasklaren Preuneggbach, der über kleine Stufen im Bachbett munter vor sich hin gurgelt. Die Straße ist zwar nur knapp zweispurig, aber mit Ausweichen in Sichtweite versehen, sodass auch bei Gegenverkehr keine Probleme zu erwarten sind. Und der Gegenverkehr kann durchaus formatfüllend sein: Im Sommer verkehrt dreimal täglich der Linienbus der Planai-Hochwurzen-Autobusunternehmung. Außerdem steht die Straße auch privaten Bussen bis elf Metern Länge offen. Daher bietet sich der Ausflug zur Ursprungalm speziell jenen Allradfreunden an, die noch keinerlei Erfahrung auf unbefestigten Wegen gesammelt haben – selbst mit handelsüblicher Pkw-Bodenfreiheit ist es ein Leichtes, bis zum Endpunkt der Straße zu gelangen. Vereinzelt laden breitere Stellen am Ufer des Baches auch zum Verweilen ein – zum Baden in einem Gebirgsbach muss einem allerdings schon ziemlich warm sein …

Moarhofalm

Auf knapp 1220 Metern Seehöhe erreichen wir die Jausenstation Moarhofalm, in deren Nähe riesige Felsbrocken liegen. Sie sind vor vielen Jahren vom Berg gestürzt. Selbst unser VW Amarok mit dem eindrucksvollen Delta-Umbau wirkt neben ihnen winzig. Hinter dem Parkplatz der Moarhofalm beginnt der steilere Teil der Ursprungstraße, der bei Bedarf mit einem Schranken abgesperrt werden kann.

Ursprungalm
Führ mich zum Schotter: Ursprungalm

Mit 13 Kehren überwindet die Bergstraße auf den nächsten 2,5 Kilometern einen Höhenunterschied von rund 400 Metern; das steilste Stück wird mit 15 Prozent ausgewiesen. Knapp 14 Kilometer nach der Abfahrt der Landesstraße B320 erreichen wir den Endpunkt der Straße, einen auf drei Ebenen angelegten Parkplatz für rund 160 Pkw. Die Weiterfahrt ist mit einem Schranken versperrt, den nur Berechtigte – dazu gehört der Linienbus, aber nicht unser kaum schmälerer Amarok Delta – passieren dürfen.

Irmgard Pilz ist für die würzigen Kasnockn der Ursprungalm verantwortlich

Nur ein kurzer Fußweg ohne nennenswerte Steigungen trennt uns noch von unserem Ziel, der von Irmgard und Helmut Pilz bewirtschafteten Ursprungalm. Von Pfingsten bis Mitte Oktober werden hier erfrischende Getränke und herzhafte Speisen serviert. Butter, Topfen, Käse und Buttermilch werden vor Ort hergestellt. Kleine Gäste finden am Spielplatz oder im Streichelzoo Unterhaltung.

Wer auf direktem Weg nach Obertauern möchte, sollte trittsicher und schwindelfrei sein.

Die Ursprungalm gilt auch als perfekter Ausgangspunkt zu zahlreichen Wanderzielen in den Schladminger Tauern. Nach ungefähr einer Stunde Gehzeit erreicht man beispielsweise die Giglachseen. Von dort führt der Steig weiter zur Steirischen Kalkspitze (2459 Meter) und zur Lungauer Kalkspitze (2471 Meter). Erstere bildet den imposanten Abschluss des Tales: Über ihren Gipfel verläuft die Landesgrenze zu Salzburg – wer auf direktem Weg nach Obertauern möchte, sollte trittsicher und schwindelfrei sein. Sogar das Moutainbike will auf weiten Strecken getragen werden!

Recherche der Route, Fotografie und Reportage für das 4wd Magazin und den Allradkatalog
Fahrzeugtest VW Amarok delta 4×4 – „The Big Beast 2017“