Oasen, Strände, Glitzermetropolen, die Weite der Wüste und die Einsamkeit der schroffen Berge: Eine Motorradreise durch den Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate verbindet den Charme von tausendundeiner Nacht mit der Welthauptstadt aller Superlative.
Der Rolls-Royce Cullinan ist ein Auto, das die Welt nicht dringend braucht. Schön? Naja. Aber teuer. Sehr teuer. Naheliegend, wenn der fetteste Diamant aller Zeiten, dessen größte Splitter die englischen Kronjuwelen aufwerten, als Namenspatron herangezogen wird. Gleich drei Cullinan auf einen Blick im normalen Straßenverkehr zu sehen, ist einem kaum wo vergönnt. Außer in Dubai. Hier ist grundsätzlich alles das Ärgste der Welt – vom Aquarium (elf Meter hoch, 10 Mio. Liter Wasser) in der Shoppingmall (1200 Geschäfte) bis zum Schwimmbecken (60 Meter tief), vom Hochhaus (828 Meter) bis zum Zierbrunnen davor (12 Hektar Fläche, 275 Meter langer Springbrunnen, Sprühhöhe bis 150 Meter). Glänzende Porsches, Lamborghinis und bei Brabus gepimpte G-Klassen sind im Straßenbild so häufig wie dreckige Škodas in Wien. Falsche Bescheidenheit gibt es hier nicht. Und richtige schon gar nicht.
Die schroffen Flanken des Hajar-Gebirges sind nur in Ausnahmefällen mit Vegetation gesprenkelt. Mit der Sonne im Rücken strahlen die Felsen des westlichen Hajar in satten, dunklen Erdfarben, während der östliche Teil des Gebirgszuges aus hellerem, häufig ockerfarbenem Gestein besteht. Gegen die Sonne blickend stapeln sich die Bergketten in faszinierenden Blau-Schattierungen. Der Sonnenuntergang taucht die aride Landschaft verlässlich in leuchtendes Rot, bevor die Schatten der Nacht Oberhand gewinnen und der funkelnde Sternenhimmel begeistert. Sattes Grün finden wir in den Wadis, den mit Palmen gesäumten Flusstälern. Sie entwässern das Gebirge zum Golf von Oman.
Egal, wie heiß es am Rand der Wüste auch ist, mit den Höhenmetern kommt verlässlich die Abkühlung. Bis zu zehn Grad Temperaturunterschied sind untertags völlig normal, nach Sonnenuntergang wird es am Berg mit sechs bis acht Grad sogar richtig schattig. Hoch im Hajar-Gebirge liegen nicht nur viele beeindruckende Aussichtspunkte, sondern auch einige unserer Tour-Hotels.
Eine besondere Erwähnung gebührt dem luxuriösen Resort am „grünen Berg“ Jebel Al Akhdar, das an einer steil abfallenden Felsklippe errichtet wurde. Eine Inschrift am „Diana’s Point“ erinnert, dass höchst prominenter Besuch die (damals noch unverbaute) Bergwelt auf sich wirken ließ: Während sich der Prince of Wales in Aquarellmalerei versuchte, vertiefte sich die (offenbar nur mäßig amüsierte) Königin der Herzen in einem Buch.
Fotografie und Reportage