Eine Wochenendrundfahrt im größten geschlossenen Waldgebiet Mitteleuropas zeigt einmal mehr: Dort, wo Deutschland am schönsten ist, heißt es Bayern – und sieht aus wie Österreich.
Treffpunkt Schärding, Friedhofsparkplatz. Clemos Transporter parkt im Schatten, die halbe Redaktionsgarage im Laderaum. Dreißigplus zeigt das Thermometer, da ist die luftige Schutzkleidung aus dem Hause Stadler für uns beide die erste Wahl. Ob die GS farblich eh gut dazu passt, fragt er. Seine Sorgen möchte man haben, denke ich mir: Wir fahren nach Bayern, welches Motorrad will er denn sonst nehmen?
Eine Handvoll Liebesschlösser zieren eine kleine Brücke im Ortszentrum von Sankt Englmar, der Heimat des weltbesten Autofahrers Walter Röhrl. Selbst im erzkatholischen Bayern ist sichtlich die neue Zeit angekommen: Eines der Vorhängeschlösser ist mit „Johannes und Markus“ beschriftet …
Der Bahnhof von Bayerisch Eisenstein wurde exakt auf der Grenze zwischen Bayern und Böhmen errichtet – heute geht eine Staatsgrenze mitten durch das Gebäude.
Am Scheibensattel steht am Höhenmesser des Navis mittlerweile eine vierstellige Zahl – jetzt wird klar, dass der Bayerische Wald nicht ohne Grund als Mittelgebirge beschrieben wird. Der Große Arber, mit 1456 Metern der höchste Berg des Bayerischen Waldes, markiert den Eintritt ins gläserne Herz der Region: Seit sieben Jahrhunderten widmet man sich hier der Glaserzeugung; die rund 250 Kilometer lange Glasstraße ist eine der schönsten und beliebtesten Ferienstraßen Deutschlands.
Recherche der Route, Fotografie und Reportage für das Motorradmagazin