Der Edeltuner delta 4×4 macht aus dem Mercedes Pick Up ein Big Beast, das man nicht so leicht übersehen kann.
Offroad-Fahrspaß beginnt für großstädtische SUV-Besitzer dort, wo ein paar Steinchen unter den Reifen knirschen. Ein unbefestigter Weg zum Wochenenddomizil im Waldviertel, ein Forstweg beim Abholen des Brennholzvorrats für den Kachelofen. Wer bei delta 4×4 vorstellig wird, steckt sich höhere Ziele. Im wahrsten Sinn des Wortes.
Dem Leiterrahmen der Mercedes X-Klasse verpasste der Odelzhausener Tuner als Basisbehandlung ein Body Lift Kit, das den Wagen durch Distanzstücke um satte zehn Zentimeter anhebt. Zusätzliche vier Zentimeter an Höhenzuwachs bringt das Suspension Distance Kit, das aus einem Distanzsatz für die Federn und vier Bilstein Spezialstoßdämpfern besteht. Damit finden große Geländereifen von Yokohama mit Sidebiter Profilblöcken, die bis in die Seitenwand der Pneus hineinreichen, im Radhaus Platz.
Mit der in Summe resultierenden Bodenfreiheit von 30 Zentimeter und einem Böschungswinkel von 36 Grad lassen sich sogar die schirchsten Pässe der grob geschotterten Westalpen sowie die eine oder andere Düne bezwingen – es bedarf nur etwas Sportlichkeit oder einen hilfreichen Menschen, der die Räuberleiter macht, um in das Cockpit des Giganten vorzudringen. Jenes ist übrigens unverändert zur Serienversion, das Tuning findet zur Gänze außen statt.
Die Radabdeckungen der Riesen-Gummis der Dimension 35×12.5 R 20 machen den Benz um rund 20 Zentimeter breiter. Die martialische Optik wird durch einen für Europa homologierten Frontbügel mit LED-Breitstrahlern sowie Seitenbügel aus Edelstahl abgerundet. Trotz der gigantischen Ausmaße ist das Fahrzeug immer noch alltagstauglich zu fahren, wenn man sich an das Abrollverhalten der Räder einmal gewöhnt hat. (Wer ohne Tiefgaragen und Stellplätze im Bauordnungs-Mindestmaß durchs Leben kommt, kann das Monster auch alltagstauglich parken.)
But now, the end is near: Mercedes muss sparen, und die X-Klasse ist eher ein Teil des Problems als der Lösung. Die großen Sprünge, die dem letztlich leider glücklosen Derivat des Nissan Navarra in der Zulassungsstatistik vorenthalten blieben, kann man als Big Beast Besitzer auf Welterkundungs-Expeditionen unternehmen. Dabei wäre jedoch tunlichst zu achten, auf den Rädern zu landen – auf den Kopf gestellt schaut die Modellbezeichnung X350d bekanntlich weniger seriös aus …
Fotografie und Reportage für AutoBild 4wd in Österreich