Maribor: Grenzerlebnisse

Abseits der großen Touristenregionen ist die slowenische Untersteiermark ein ideales Ziel für Motorradfahrende, die flotte Kurvenstrecken und kilometerlange Schotteretappen erleben wollen. Kultur und Kulinarik kommen in Maribor ebenfalls nicht zu kurz.


Auf schmalen Nebenstraßen umfahren wir Slovenska Bistrica und nehmen Kurs auf Slovenske Konjice. Der kleine Ort gehört zu den historischen Städten Sloweniens – es zahlt sich also aus, die Durchzugsstraße zu verlassen und das alte Stadtzentrum zu besuchen. Stari trg heißt der malerische Markt im mittelalterlichen Stadtkern, den der Bach Ribnica durchquert. Nach einer Kaffeepause folgt ein fahraktiver Abschnitt: Die Auffahrt auf die Rogla, einen der höchsten Punkte im Pohorje. Wir erreichen Sloweniens größtes Schigebiet über eine schräglagenfreundliche Straße, die durch ihre abwechslungsreichen, sauber asphaltierten Kurvenradien für eine Viertelstunde Fahrspaß sorgt.

Weiße Grenzsteine und unübersehbare Metallsäulen mit rot-weiß-roter Kennzeichnung markieren unmittelbar neben der Fahrbahn, wo Österreich endet, und Slowenien beginnt – oder umgekehrt. Vor 1919 existierte diese Grenze überhaupt nicht, von 1945 bis in die 1990er-Jahre war sie scharf bewacht.

Der Grenztisch in Glanz an der Weinstraße liegt absolut symmetrisch in beiden Ländern.

Dennoch hält sich der Straßenverlauf keineswegs an die behördlichen Vermessungspunkte, die dem Vertrag von St. Germain geschuldet sind: Der kleine Grenzverkehr findet hier öfter statt, als man auf den ersten Blick meinen möchte. Über eine kleine Kuppe führt uns der Weg bei Zgornja Kapla formlos zurück nach Slowenien – Schengen in Topform: Weder Militär noch Polizei kontrollieren diese kleine Grenzübergangsstelle.

Recherche der Route, Fotografie und Reportage
Alpentourer 3/2025 🇩🇪